AG Astrobiologie 2022
AG-Bericht der Astrobiologie AG aus dem ASL 2022
Logbuch Tag 5: Dokumentation der Mission Doppelkeks – Suche nach Außerirdischem Leben.
Käpten Paul, Crewmitglieder Franca, Theresa, Kira, Anna, Annika und Lana
Als Erstes haben wir uns mit den Eigenschaften und Prozessen des Lebens beschäftigt, damit wir ungefähr wissen, wonach wir suchen, auch wenn sich dies nicht so einfach gestaltet, da es über 48 gängige Definitionen gibt. Die wichtigsten Eigenschaften sind Stoffwechsel, Wachstum, Fortpflanzung, Evolution und Interaktionmit der Umwelt. Doch wie entsteht dieses Leben? Dafür haben wir uns erstmal mit dem bereits bekannten Leben, nämlich auf der Erde, beschäftigt.
In Sternen fusioniert Wasserstoff zu Helium und höheren Elementen wie beispielsweise Kohlenstoff. In Molekülwolken setzen sich die durch Fusion entstandenen Elemente zu den Biomolekülen zusammen, auf denen unser Leben basiert. Eine wichtige Grundlage für irdisches Leben sind Proteine, welche aus Aminosäuren bestehen und den Stoffwechsel regulieren. Auch auf Asteroiden wie Ryugu wurden schon einfache Aminosäuren gefunden. Kohlenhydrate und Fette dienen als Energiespeicher und bauen die irdischen Strukturen auf. Wichtig für irdisches Leben ist außerdem Wasser als Lösungsmittel um Nährstoffe aufnehmen zu können.
Doch allein die Anwesenheit von organischen Molekülen reicht nicht aus um Leben entstehen zu lassen, auch die Umweltbedingungen müssen stimmen. Das Miller-Urey-Experiment simuliert die Bedingungen der Urerde und konnte schon zeigen, dass Kohlenhydrate und Fette auch auf der Urerde gebildet wurden. Die richtigen Bedingungen dafür lieferten heiße Tiefseeschlote, die Black Smoker, oder kalkhaltige Hydrothermalquellen, die Poren ins Gestein gewaschen haben und White Smoker genannt werden.
Auf der Suche nach außerirdischem Leben muss erst klassifiziert werden, welche Bedingungen Exoplaneten und -monde erfüllen müssen, damit sich dort Leben entwickeln kann. Neben einer Atmosphäre braucht ein Kandidat für potenzielles Leben auch ein Magnetfeld zum Strahlenschutz. Die Masse der gesuchten Planeten liegt zwischen 0,1 mE und 10 mE. Der Planet muss außerdem in der habitablen Zone liegen. Das ist der Bereich um einen Stern, in dem Flüssigkeit auf der Oberfläche vorliegt.
Mit diesen Bedingungen und einigen Abschätzungen lässt sich die Drake-Gleichung formen, mit der sich theoretisch die Anzahl der außerirdischen Lebensformen in unserer Galaxie, mit welchen wir kommunizieren könnten, berechnen lässt. Mit einer sehr optimistischen Sichtweise erhielten wir ein Ergebnis von (etwas unrealistischen) 80.000 anderen Zivilisationen zur potenziellen Kontaktaufnahme. Diese erstaunlich hohe Zahl hat uns zur Frage geführt, warum wir noch keinen Kontakt zu Außerirdischen aufbauen konnten. Mögliche Erklärung dafür sind, dass die Distanz über mehrere Lichtjahre eine Kontaktaufnahme bisher nicht möglich machte, die Aliens keinen Kontakt aufnehmen wollen und deshalb nicht antworten oder von uns nicht als Lebewesen erkannt werden. Es gibt nämlich auch Lebewesen, welche bei extremen Bedingungen überleben, bei denen wir Leben erstmal gar nicht für möglichhalten. Diese sogenannten Extremophilen halten beispielsweise Temperaturen von bis zu 120°C, extreme pH-Werte oder hohe Strahlendosen bis 5000 Gy aus. Ebenfalls könnte Leben auf anderer Grundlage, beispielsweise Stickstoff oder Silizium, mit anderen biochemischen Prozessen möglich sein.
Aus Mangel von realen Beobachtungen von Aliens haben wir schließlich unsere eigene auf Silizium basierte Lebensform entwickelt, den Lapides Errantes.