AG „Sternbilder – Mythologie und Wissenschaft“
Digitales ASL 2020
Obwohl wir uns dieses Jahr leider nur digital und nicht in Person zusammenfinden konnten, wurden trotzdem einige AGs angeboten, in denen alle Astronomiebegeisterten ihre Leidenschaft ausleben konnten. In unserem Fall hieß das nicht, sich den Kopf an komplizierten Gleichungen zu zerbrechen, sondern an den Verwandtschaftsverhältnissen und zweifelhaften Heldentaten verschiedenster Götterfamilien – willkommen in der Sternbilder-AG! Um dem wissenschaftlichen Anspruch gerecht zu werden, gab unser Leiter Fabi uns einen Überblick über den Nutzen und die Definition des Konzeptes „Sternbild“, und wir versuchten, den Begriff „Mythologie“ etwas genauer zu definieren. Aber dann ging es auch schon los mit dem spannenden Teil, und wir begannen mit der Erkundung der (den meisten Teilnehmern mehr oder weniger vertrauten) griechisch-römischen Mythologie, wie sie in den Sternen zu entdecken ist. Bei den zahlreichen Varianten, die Fabi uns zu den einzelnen Sternbildern vorstellte, waren aber für jeden von uns auch noch neue Details mit dabei. Und schließlich kamen wir zu unserem Fazit und Zusammenfassung der griechischen Mythologie: Zeus macht dumme Dinge… Nach diesem Streifzug durch den antiken Nachthimmel wandten wir uns der geschichtlichen Entstehung der Sternbilder zu. Besonders im Gedächtnis blieben da einige seltsame Anekdoten: Die mehrfach versuchte und immer wieder gescheiterte Christianisierung der heidnisch-antiken Sternbilder, die Definition der südlichen Sternbilder durch Forschungsreisende als Denkmal für diverse technische Errungenschaften (Luftpumpe, chemischer Ofen…) sowie das (heute nicht mehr existierende) Sternbild der Katze als Streitobjekt zwischen zwei Gelehrten der Aufklärung. In den folgenden Tagen führten wir unsere Reise fort und lernten unter Anderem die himmlischen Mythen der Ägypter, Chinesen, Japaner, Inder und Germanen/Wikinger kennen. Um selber auch etwas aktiv zu werden recherchierten wir schließlich, was die Maya, Inca, Aborigines, Südseevölker und verschiedene afrikanische und indianische Stämme im nächtlichen Himmel sahen, und gaben unser Bestes, um die gefundenen Geschichten anschaulich nachzuerzählen. So hörten wir vom ungeduldigen Koyoten, der für das Chaos der Milchstraße verantwortlich ist, von den dunklen Sternbildern der Inca und Aborigines (die z.B. Llamas oder Emus in den dunklen Gebieten der Milchstraße sahen), sowie von den Navigierungskünsten der Südseevölker, die dafür jedem einzelnen Stern einen Namen gaben.
Und auch den kleinen, unbedeutenden Sternbildern und ihren Geschichten widmeten wir uns: sei es die Giraffe als Lückenfüller, oder der Delphin, in dessen Sternen sich ein Astronom heimlich, still und leise einen Platz in den Sternen erschlich (die Namen der beiden hellsten Sterne ergeben rückwärts gelesen seinen Namen). Und um auch noch etwas „praktische Erfahrung“ zu sammeln, war der letzte AG-Tag der Astrologie, sowie dem Erstellen von Horoskopen gewidmet. Dabei haben wir zuerst einen Überblick über fast alle Arten von Horoskopen erhalten (es gibt viel zu viele) und dann haben sich jeweils zwei Teilis gegenseitig ein Horoskop erstellt.
Clara (und Enzo)